Teilweise der Seefahrt entlehnt, aber dann doch auch regional eingefärbt, haben Seglerinnen und Segler ihre Traditionen, ihren fixen Kalender und ihre eigene Sprache (mit eigenen Begrifflichkeiten und natürlich dem unvermeidlichen Seemannsgarn). Am Wochenende war Ansegeln, auch so eine Veranstaltung, die man besser ernst nimmt.
Der Vorstand lädt an den clubeigenen Flaggenmast (auch wenn der wie bei uns noch in der Reparatur liegt), und hält eine Rede. Die Mitglieder antworten darauf mit einem dreifachen Hipp-hipp-hurra, dann werden der Clubstander und eine Reihe von Wimpeln für die Saison gehisst. Welche und in welcher Reihenfolge ist wiederum eine andere Wissenschaft. Kann man aber lernen. In der Rede wird auch erwähnt, ob manch einer sein Boot noch nicht ganz segelfertig hat (der Autor schaute betreten zu Boden). Und jedenfalls im Spandauer Yacht-Club wird bei diesem Anlass auch die erste Ehrung des Jahres verliehen - der Bademeisterorden! Den bekommt das Clubmitglied, dem es als erstem gelingt, in der Saison und vor dem 1. Mai (noch so eine Regel) von seinem Schiff ins Wasser zu fallen. Es ist Teil der Seglerehre, dass man den Vorfall freiwillig meldet, falls nicht ohne hin das gesamte Publikum im Hafenkino es mitbekommt. Dieses Jahr hatten wir wieder ein prominentes und geschätztes Mitglied, das uns die Freude und Ehre bereitete. Glückwunsch, Eberhard!
Nach dem Zeremoniell wetzen möglichst viele zu ihren Booten, werfen die Leinen los und setzen Segel, um dann in Geschwaderfahrt zu dem Club zu segeln, der jeweils im jährlichen Wechsel für die Ansegelfeier (oder im Herbst die Absegelfeier, aber daran will jetzt niemand denken) verantwortlich zeichnet. Gut ist es, wenn dieser Club wie für uns in diesem Jahr möglichst weit weg ist, damit da ein ordentlicher Törn dabei herauskommt. Oder man baut halt eine extra-Schleife mindestens bis Lindwerder ein.
Für den Törn gibt es auch Regeln: Ein Schiff jedes Vereins muss im Masttopp den großen Clubstander führen. Das wird meist frühzeitig entschieden, wer das sein soll. Ein möglichst großes Boot mit hohem Mast. Kann dann aber immer noch sein, dass der Stander doch irgendwie hektisch auf den letzten Drücker gesetzt wird. Und kann auch sein, dass so ein Schiff mal ausfällt und kurzfristig ein anderes gefunden wird. Das kennen wir ja auch von der Deutschen Bahn. Nur dass bei Segelbooten der Bug immer voraus ist und nicht die Wagenreihung geändert wird oder der Speisewagen abgehängt. Und dieses Boot sollte zwar nicht, darf aber vom Geschwader überholt werden. Wer das tut, spendiert einen Kasten Bier. Im Spandauer Yacht-Club hat es sich so ergeben, dass der Schatzmeister einen Kasten Bier beschaffen wird - selbstverständlich aus seiner privaten Schatulle.
In diesem Jahr hat der Segler-Club Oberspree die Clubs von der Unterhavel zur Ansegelfeier eingeladen. Die besuchenden Clubs ankerten vor dem Clubgelände ihre Boote in Päckchen, das Schiff mit dem Stander jeweils in etwa mittig. Dann Essen und Getränke im Club, es war ziemlich voll und wunderschön bei den Kameradinnen und Kameraden in Kladow. Und irgendwie tauchte auch noch die Sonne auf, von der am Vormittag noch wenig zu sehen und noch weniger zu spüren war. Anschließend segelten alle wieder zurück, und im eigenen Club gab es noch ein Einlaufbier. Auch das eine geliebte und gelebte Tradition.
mehr >>Am 13. April starteten wir unsere inzwischen traditionelle Yardstick-Regatta zum Saisonauftakt auf der Unterhavel. 20 Boote schipperten bei sehr sportlichen 19 kn Wind plus Böen gegen 11 Uhr zum Start nördlich Schwanenwerder. Mit dabei waren Yachten, Folkeboote, Ein- und Zweihandjollen sowie unser Rennboot ‚Stresemann‘, eine Melges 24. Sie wurde erstmalig von ihrer neuen Jugendcrew (alle U20) unter Regattabedingungen gesegelt. Und, um das gleich vorwegzunehmen: Sie war bei beiden Wettfahrten ‚first ship in‘ und räumte damit gleich mal einen der Preise ab. Der SpYC ist mächtig stolz auf das Team und freut sich, die ‚Stresemann‘ wieder regelmäßig auf den Havelwellen zu sichten.
Zwei Wettfahrten also: Eine Kurzstrecke mit drei Up-and-downs und eine Langstrecke mit einer langen Zielgeraden nochmal hintendran zurück vors Clubhaus an der Scharfen Lanke. Alles hat wunderbar geklappt. Der Dank geht an die Wettfahrtleitung und für das Danach auch an Veranstaltungswart Willi und sein Team, das Grill, Zapfanlage und Biertische klar hatte.
Gewonnen hat in diesem Jahr Stefan Klabunde von den Gothen-Nachbarn (SCG) auf seinem Folkeboot, gefolgt von Henry Koplin (SV03) mit seiner Dyas und von unserem Axel Baumgartner (SpYC) mit seinem 20er Jollenkreuzer. Wir gratulieren sehr herzlich und danken allen Seglerinnen und Seglern für ihre Teilnahme!
Und nächstes Jahr wieder!
Zur Ergebnisliste (bei manage2sail)
mehr >>Gut über 60 Clubmitglieder fanden sich am späteren Ostersamstag bei milden Temperaturen im Spandauer Yacht-Club ein, um erstmals im noch neuen Segeljahr entspannt miteinander den Abend bei einem Osterfeuer zu verbringen. Willy, der Partymanager alias Veranstaltungswart hatte Biergartenatmosphäre herbeigezaubert, den Grill zum Lodern gebracht und später DAS Osterfeuer entfacht. Jede und jeder brachten eigene Getränke und etwas zum Essen mit - alles war wie immer en famille.
An den Tischen und um das Feuer wurden Neuigkeiten aus dem Winterhalbjahr ausgetauscht. Und der Blick auf die stillen Wasser unserer Scharfen Lanke machte allen große Freude, denn da liegen seit einer Woche wieder die Boote in ihren Boxen, viele schon mit den Masten dort, wo sie hingehören.
Und in vierzehn Tagen, am 13. April geht für uns denn auch die Regattasaison los, denn dann lädt der Spandauer Yacht-Club zum Yardstick-Auftakt ein (inkl. einer Ranglistenregatta der Dyas-Klasse). Wer noch nicht gemeldet hat, aber Lust hat mitzusegeln, kann das gleich hier nachholen.
Naja, eigentlich hat die Regattasaison auch für uns schon jetzt begonnen: Ein Laser/ILCA und ein 420er sind schon auf dem Gardasee unterwegs, unser 470er Mixed startet beim Trofeo Princesa Sofía vor Mallorca. Das ist alles hochklassiger Segelsport und viel Grund zur Freude für unseren Club - auch rund ums Osterfeuer.
mehr >>In den letzten Wochen und mit den ersten zaghaften Sonnenstrahlen sind wir schon wieder einigen Clubmitgliedern in der Bootshalle oder auf dem Gelände begegnet. Mitunter hörte man das Surren von Poliermaschinen - wenn es sich nicht um Handwerker handelte, die immer noch per Hand Rumpf und Deck polieren. Und das Beste: Man konnte wieder klönen: Wie geht’s der Familie? Oder: Wohin plant Ihr Euren Sommertörn?
Aber mit dem ersten Frühlingswochenende im März ist es nun wieder ernst mit Segeln und Clubleben an der Scharfen Lanke: Unter der Regie von Takelmeister Klaus sind nun alle großen Schiffe wieder ins Wasser gekrant oder geslippt worden, und am Sonntag waren die fleissigen Clubameisen unterwegs und haben die Böcke beiseite geräumt und Garten und Kiesbett und Zufahrten einer ersten Grundreinigung unterzogen. EinTeil der Jugend macht sich bereit für den Gardasee und die erste Berliner Regatta, den Rüdiger-Weinholz-Cup im Berliner Yacht-Club.
Und die ersten Clubveranstaltungen befinden sich in der Vorbereitung - ein Beisammensein an Ostern und dann vor allem das Auftakeln der Clubboote am 14. April: Hier sind alle interessierten Clubmitglieder gefragt mitzumachen, aber auch Noch-nicht-Mitglieder, die Lust hätten, bei uns und mit diesen Booten mitzusegeln. Wir informieren gerne, unter welchen Bedingungen wir neue Segelenthusiasten auch ohne eigenes Boot bei uns aufnehmen - Erwachsene und Jugendliche (ab 8 Jahren). Um 11 Uhr geht es los, wir freuen uns!
Offiziell beginnt dann die Berliner Segelsaison am 20. April mit dem Ansegeln der Clubs, offizieller Gastgeber an der Unterhavel ist in diesem Jahr der SCO. Der SpYC ist freilich dabei.
Und sehr, sehr bald wollen wir auch wieder die Gastronomie in unserem Clubhaus eröffnen. Hier hat es über den Winter einen Wechsel gegeben, weshalb wir hier ein wenig später als sonst in die Puschen kommen. Aber lange dauert es nicht mehr. Wir berichten hier, sobald es spruchreife Details und Daten gibt.
Wir wünschen allen Seglerinnen und Seglern eine tolle Saison und: Guten Wind!
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Im Rahmen der Jahreshauptversammlung 2024 haben die Mitglieder unseres Clubs am 25. Februar einen weitgehend neuen Vorstand gewählt. Neuer Vorsitzender ist Rainer Drucker, Mitglied seit 25 Jahren und schon mehrfach im Vorstand aktiv, zuletzt als stellvertretender Vorsitzender bis 2020. Er ist Skipper seiner Espace 1100 'Grand Crû' und begeisterter Fahrtensegler.
Mit ihm wechselten in den neuen Vorstand unser langjähriger Takelmeister Klaus Westendorff und die ebenfalls wiedergewählte Jugendwartin Lea Schönemann. Neue Vorstände sind Mirko Schilbach als stellvertretender Vorsitzender und Pressewart (in Personalunion), Micky Seiffert als Schatzmeister, Sebastian Kalabis als Obmann für Wettsegeln sowie Obmann für Breitensport und Segelausbildung (in Personalunion), Andreas Enge als Grundstückswart, Willi Mezger als Veranstaltungs- und Messewart (in Personalunion) sowie Janine Drucker als Schriftführerin.
Unser Spandauer Yacht-Club ist mit seiner bald 140-jährigen Geschichte ein Sinnbild für Tradition an der Scharfen Lanke in Berlin-Spandau: Erfolgreiches Sport- und Fahrtensegeln, Kameradschaft unter gut 300 Mitgliedern jung und alt, Gastfreundschaft in unserem Clubhaus sind Werte, die uns verbinden. Jugendförderung beginnend mit Kindersegeln in unseren Booten der Optimisten-Klasse ist und bleibt unser Kernauftrag, und damit übernehmen wir auch weiterhin eine gesellschaftspolitische Rolle. Für den neuen Vorstand gilt also ein prinzipielles ‘Weiter so’ mit dem Verein, wobei wir freilich auch Herausforderungen vor uns haben, die uns und die Gemeinschaft einiges an Kreativität, Energie und (wie sollte es anders sein) auch Geld kosten werden. Erstes Ziel wird es nun sein, die Planungen des bisherigen Vorstands aufzunehmen und in wenigen Wochen die neue Saison einzuläuten: Die Boote müssen ins Wasser, das Clubhaus braucht einen neuen Gastwirt und die Jugend scharrt mit den Hufen und freut sich auf das erste Wassertraining und erste Regatten in Berlin und am Gardasee.
Wir danken dem nun scheidenden Vorstand unter Christian Ahrendt: Harald, Timo, Florian, Daniel, Burghard, Ralf. Ihr habt über vier Jahre Großes für uns alle geleistet, habt viele Ideen angestoßen, die bleiben werden. Wir wünschen Euch jetzt wieder mehr Segeln und etwas weniger Kümmern, zählen aber weiterhin auf Euren Rat und Eure Erfahrung. Ganz besonderer Dank der gesamten Clubgemeinschaft gilt an dieser Stelle unserem langjährigen Schatzmeister Thomas Dohmen. Er war sprichwörtlich 24/7 für den Club da, hat manchen Euro zweimal umgedreht, dann aber auch irgendwie aus einem Zweier einen Fünfer gezaubert - für die vielen Investitionen, die in seiner Zeit anfielen, aber auch und immer von Herzen für die Jugendarbeit. Danke, Thomas! Auch bei Dir und Tine wissen wir, dass wir auch weiterhin auf Euch zählen dürfen!
Der neue Vorstand ist ab sofort für die Clubmitglieder, aber auch für die Öffentlichkeit und Interessenten ansprechbar! Wir freuen uns auf die neue Aufgabe!
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